Sektion Passau - Ortsgruppe Freyung

DAV-Ortsgruppe am Ahornberg, in Rovina und in Stadeln

Die geplante Radtour am 5. Oktober 2025 konnte wegen anhaltendem Regen leider nicht stattfinden, deshalb wurde nun am 16. Oktober diese Tour nachgeholt.

Mit Franz Uhrmann als Bike- Guide trafen sich 5 Radbegeisterte mit ihren E-Bikes, um ab Gerlova Hut (Gerlhütte) zuerst zur Regenquelle zu fahren. Der Fluss Řezná entspringt im Landschaftsschutzgebiet Šumava auf einer Höhe von 1031 m NN. Er fließt durch Železná Ruda (Markt Eisenstein) und verläßt nach 8,2 km auf 709 m NN Tschechien. Es ist der einzige direkte Zufluss der Donau, der in Böhmen entspringt und über die Donau in das Schwarze Meer fließt. Nach kurzem Aufenthalt an der Quelle geht die Fahrt ein Stück auf der Forststraße zurück, bis dann die Abzweigung nach Šmauzy und U Obrázku genommen wurde. Nach Überquerung der Straße Nr.27, die nach Javorná führt, ka die kleine Gruppe dann schließlich zu der ehemaligen, fast verlassenen Ortschaft Zhůří am Ahornberg, im Nationalpark Sumava an.

Das Dorf Zhuri (auf deutsch „Haidl“) am Ahornberg (1187 m NN), im Hochtal der Křemelna (Kieslingbach) gelegen, war ab dem 17. Jh. Gerichtshof künischer Freibauern. Vor dem 2. Weltkrieg lebten hier über 600 Bewohner. Es gab Elektrizität und Telefon, Wasserkraftwerke und Waldfrüchtehandel am Platz. Für ein Truppenübungsgelände wurde der schon menschenleere Ort 1952 dem Erdboden gleichgemacht. Heute erinnern das Versöhnungskreuz und die Gedächtniskapelle an das verschwundene Dorf.

Am Ende des Krieges, am 5. Mai 1945, kam es hier zu einer Schlacht zwischen deutschen Kadetten und Soldaten der amerikanischen 90. Infanteriedivision. Nach einem schweren Kampf wurden 10 amerikanische Soldaten getötet und weitere Soldaten verletzt. Auch 24 deutsche Offiziersanwärter und Angehörige der Hitlerjugend kamen ums Leben. Die Bevölkerung floh vor den Kämpfen in die nahegelegenen Dörfer.

Im Tal fließt die Křemelná, die sich in Genkova Píla mit der Vydra vereinigt und  ab hier Otava heißt.

Weiter geht es nach Stará Huť‘ (Althütten), bevor die Gruppe  in Rovina   in einem wunderschönen (althergebrachten) Gasthaus einkehrte.  Ab Rovina führte der Weg zum Březník auf 1066 m Höhe mit seiner Kapelle. Anschließend ging die Tour bergab nach Stodůlky (Stadln) – flächenmäßig war Stadln nach Prag die zweitgrößte Siedlung Böhmens. Weiter führte der Weg in stetigem Bergauf und Bergab, vorbei an den Dörfern Velký Bor und Prášily (Stubenbach) nach Nová Hůrka (Neu- Hurkenthal) und zuletzt wieder zurück nach Gerlova Huť‘ (Gerlhütte) ,wo diese Radltour auch begonnen hat.

 

Bericht: Franz Uhrmann
Fotos:   Ortsgruppe