Die DAV Ortsgruppe Freyung wandert zum Jenner und auf den Kehlstein.
Normalerweise ist Mitte Juli stabiles Sommerwetter, aber als am Freitag, den 12. Juli, neun Wanderfreunde der Ortsgruppe Freyung nach Schönau am Königssee fuhren, war die Wetterprognose durchwachsen.
Eigentlich sollte nach der Planung des Wanderleiters Lothar Schäfer der Aufstieg zum Jennergipfel über Hochbahn und Königsbachalm führen. Wegen der instabilen Wetterlage startete die Tour dann auf halber Höhe, noch bei Sonnenschein und guter Aussicht, am Wanderparkplatz Hinterbrand. Der leicht ansteigende Forstweg führte zunächst durch offenen Wald und über bewirtschaftete Almen, hin und wieder gaben die Wolken den Blick nach rechts auf die mächtige Watzmann Ostwand frei. Nach 650 Höhenmetern und einigen recht steilen Wegabschnitten wurde das Schneibsteinhaus ohne Pause passiert. Wegen eines schnell aufkommenden Gewitters musste im Carl von Stahlhaus eine zweistündige Verpflegungspause eingelegt werden. Nach Abklingen des Regens und bei guter Sicht konnte die Tour mit dem schweißtreibenden Aufstieg zum Jennergipfel sicher beendet werden. Am Ende eines langen, anstrengenden Tages trafen sich dann alle Teilnehmer im Wirtshaus Waldhauser Bräu nahe der Pension in Schönau zu einem leckeren bayerischen Schmankerlabend.
Für die Wanderung zum Kehlstein am zweiten Tag waren keine Gewitter zu befürchten. Die Tour begann somit entspannt am Parkplatz der Dokumentation Obersalzberg. Da die meisten Besucher des Kehlsteinhauses die Elektro-Busse benutzen, ist es auf dem acht km langen Aufstiegsweg recht ruhig. Leider war nach 900 Höhenmetern der Gipfel des Kehlsteins völlig in Wolken gehüllt. Auf dem Gipfelfoto war dann über der Wandergruppe nur das schlichte Gipfelkreuz mit dem Edelweiß, ohne Watzmann im Hintergrund, zu sehen.
Im Kehlsteinhaus (1.834m), in Verbindung mit dem Obersalzberg, befand sich während der nationalsozialistischen Diktatur ein wichtiges Machtzentrum, wo über Verfolgung, Krieg und Völkermord entschieden wurde. Die eindrucksvolle Ausstellung regt an, sich eingehender mit der Geschichte am Obersalzberg auseinanderzusetzen. Nach 900 Höhenmetern berauf und bergab wurde die Tour am 2. Tag abgerundet mit einer Einkehr auf der sonnigen Terrasse des Gasthof Hochlenzer mit Weitblick auf das Berchtesgadener Land.
Bericht: Lothar Schäfer
Fotos: Ortsgruppe