Am Sonntag, 16. Juni machten sich 13 Bergfreunde der DAV Ortsgruppe Freyung mit Tourenleiterin Rita Gell auf, um den anspruchsvollen Rinnkendlsteig am und über dem Königssee zu besteigen.
Verhieß die Anfahrt zum Parkplatz am Königssee noch nicht so optimale Verhältnisse, so konnte man dann während der Überfahrt über den See schon vereinzelt blaue Wolken ausmachen – es konnte nur besser werden.
Nach der 35-minütigen Überfahrt nach St. Bartholomä schulterte man die Rucksäcke und es ging zuerst gemütlich am See entlang bis nach ca. 1 km im Eiswinkel sich der Rinnkendlsteig (Weg 443) in weiten Kehren den steilen Bergmischwald emporschraubte und sich immer wieder traumhafte Ausblicke über den weit unten liegenden Fjordsee boten. Oberhalb der Waldgrenze wand sich der Steig dann über einige seilversicherte Passagen und an den Felsen geschraubten Leitern an der steilen Passage über dem See entlang. Hier war höchste Konzentration und Schwindelfreiheit gefragt. Selbst auf flachem Terrain musste auf dem schmalen Pfad höllisch aufgepasst werden – jeder verkehrte Schritt hätte unweigerlich schlimme Folgen nach sich gezogen. Bei den immer wieder herrlichen Ausblicken, den Steig empor, machte die Gruppe viele Fotostops!! Nach einer letzten Kletterpassage querte der Steig in eine Rinne und nach einem letzten Aufstieg erreichte man die Hochfläche. Ein kurzer Abstecher zur ‚Archenkanzel‘, dem wohl herrlichsten Ausblick über den gesamten See, ließ den schweißtreibenden Aufstieg wieder vergessen.
Nach dem obligatorischen Gruppenfoto machte man sich auf den Weg zur nicht weit entfernten Kührointalm. So manch einer wollte hier schon zu Kaffee und Kuchen einkehren, doch es war noch eine ziemlich lange Strecke über Wurzeln und matschiges Gelände bergauf und bergab, bevor man die Grünsteinhütte erreichte. Auch hier ging man an dieser vorbei und bestieg zuerst den exponiert gelegenen Grünstein. Bei herrlich blauem Himmel bot sich der Gruppe hier ein herrlicher Ausblick über das gesamte Berchtesgadener Tal mit Kneifelspitze, Kehlsteinhaus, Hoher Göll, Hohes Brett, Jenner, Schneibstein, Steinernes Meer, Watzmann (das Hocheck verhüllte sich leider), Hochkalter, Hirscheck und in der Ferne konnte man auch die schlafende Hexe gut erkennen. Unter uns der herrlich gelegene Königssee wie aus der Vogelperspektive. Nachdem man sich an der wunderbaren Aussicht sattgesehen hatte, nahm man den Abstieg zur Grünsteinhütte in Angriff. Endlich Kaffee und Kuchen - und mit so manch anderer Spezialität stärkte man sich für den bevorstehenden, sehr steilen, mit Treppen versehenen, zum Teil sehr rutschigen Abstieg von der Grünsteinhütte zum Königssee. Am Einstieg zu den div. Klettersteigen am Grünstein mag es so manchem in den Fingern gejuckt haben….., weiter steil bergab auf schotterigem Untergrund erforderte der Weg noch einmal volle Konzentration, bevor man dann an der Bobbahn am Königssee aus dem Wald trat und man sich die Schäden welche vor 3 Jahren bei einem Unwetter entstanden, vor Augen führen konnte.
Die letzten Meter in Richtung Königssee gestalteten sich dann über Blumenwiesen und entlang des Ausflusses aus dem See, der Promenade folgend, noch entspannt. Bei den Autos angekommen war man sich einig, dass diese Tour zwar anstrengend war, die Eindrücke dafür aber unvergesslich.
Bericht: Maria Stögbauer
Fotos: Ortsgruppe
