Ein bekanntes Sprichwort besagt, dass der eigene Bauchumfang Schuld daran sei, dass der Gipfel der Kampenwand unerreichbar ist. Dies war aber für den Wanderleiter Josef Schwaiberger kein Grund, die Kampenwand nicht zu besteigen.
Deshalb hatte er diese Tour ins Programmheft der Ortsgruppe Freyung aufgenommen und siehe da, es hatten sich mehr Teilnehmer als erwartet zur Kampenwandtour für den 31. Mai 2024 angemeldet. Doch dann kam alles anders als man denkt: der Wettergott hatte kein Einsehen und es waren schon Tage vorher erhebliche Niederschläge mit Hochwassergefahr (in den Flusstälern) gemeldet. Deshalb musste die Tour verschoben werden. Einige Tage später, als der Wetterbericht kurzfristig schöneres Wetter prognostizierte, hatte der Tourenleiter einen neuen Termin angesetzt. Leider hatten dann viele der angemeldeten Teilnehmer keine Zeit, an diesem Tag auf die Kampenwand mitzugehen.
Um 6.00 Uhr startete die kleine Gruppe in Waldkirchen, fuhr am Chiemsee vorbei nach Bernau und dann kurz vor Aschau hinauf nach Hintergschwendt. Der Start der Tour war am Waldparkplatz auf ca. 830 m Seehöhe und ging stetig auf einer Forststraße bergauf. Nach ca. 300 Höhenmetern wurde die Abzweigung in einen Waldsteig genommen, der dann nochmal ca. 200 Höhenmeter aufwärts führte, bis der Wiesensattel am Zwölferturm erreicht war. Nun war es bis zum Zwischenziel, dem Sultensattel und dann der Steinlingalm nicht mehr weit. Ab der Steinlingalm führte der Felssteig in direkter Linie hinauf zu den Kaisersälen, die Felstürme ragten beidseits des Felsensteiges auf. So führte der Steig zwischen den Felsblöcken hindurch und über den Kampenwandsteig hinauf zum Ostgipfel der Kampenwand auf 1664 m Seehöhe.
Nach kurzem Aufenthalt und Eintrag ins Gipfelbuch ging der Weg wieder auf gleicher Strecke zurück zur Steinlingalm. Nach einer kurzen, gemütlichen Einkehr nahmen die Teilnehmer wieder den Aufstiegsweg über den Sultensattel und dann zur Schlechtenberg Alm, von dort führte der geplante Weg auf dem „Reitweg“ über Wiesenflächen und später über einen Waldsteig zurück zum Aufstiegsweg, der dann auf ca. 1100 m Höhe erreicht wurde. Nun war es nur noch ein kurzes Stück auf der Forststraße bis zum Waldparkplatz. Nach der sonnigen Kampenwandtour klang diese bei einer gemütlichen Einkehr in der Seiseralm aus.
Bericht: Josef Schwaiberger
Fotos: Ortsgruppe