Der Wetterbericht sagte nicht gerade das beste Bergwetter voraus, trotzdem machten sich neun Wanderer der DAV- Ortsgruppe Freyung auf den Weg ins Werdenfelser Land. Noch bei der Anreise waren die schwarzen Wolken mit erheblichen Niederschlägen vorhanden, aber dann in Richtung Garmisch-Partenkirchen und der Wankbahn im Estergebirge lichteten sich die Wolken und zum Start der Tour am Wankgipfel auf 1780 m Seehöhe kam auch die Sonne heraus und die Wege trockneten ab.
Trotz der fehlenden Beschilderung am Gipfel war dann der Weg in Richtung Esterbergalm schnell gefunden und so führte der Steig, beginnend über Latschengelände und später im Wald etwa 500 m in das wunderschöne bewirtschaftete Almtal zwischen Wank und Hohen Fricken hinunter. Dort wurde eine kurze Trinkpause eingelegt, bevor der Weg über die weite Almfläche zur Hinteren Esterbergalm führte, von wo der Aufstieg, nur unterbrochen von einem halbstündlichen Regenschauer, über ca. 700 Höhenmeter in Richtung Tagesziel, der Weilheimer Hütte auf 1950 m Seehöhe führte. Nach Einweisung in die Gepflogenheiten der Hütte konnten die Teilnehmer in angenehmer Atmosphäre das Abendessen und den kurzen Abend genießen.
Am nächsten Morgen startete die Gruppe mit Wanderleiter Josef Schwaiberger entlang der Höhenlinie in Richtung Bischof. Nachdem der Steig doch sehr schmierig war, wurde am Henneneck (Bergsattel) entschieden, über den nächsten Bergsattel zu gehen, der zwischen Bischof und Hoher Fricken in Richtung Predigtstuhl auf die Esterbergalm führt. Nach kurzer Pause wurde dann der weitere Weg auf der Forststrasse zur Talstation der Wankbahn bzw. zum Fahrzeug genommen. Nun folgte eine kurze Fahrt nach Mittenwald zum Waldparkplatz an der Kaserne, wo die Rucksäcke nochmals auf Vollständigkeit geprüft wurden und schon ging der Weg wieder aufwärts über die Rehberg- Alm. Hier waren dann die meisten Höhenmeter überwunden, sodass es in geringem Auf und Ab eine schöne, aussichtsreiche Genusswanderung bis zur Hochlandhütte auf 1630 m war. Das Wetter ermöglichte es der Wandergruppe, nach der Ankunft auf der Terrasse ein perfektes Abendessen zu genießen.
Der 3. Tag begann mit Regen, der aber im Laufe des Vormittags aufhörte und die Karwendelspitzen zum Vorschein kamen, so konnten alle unter der ortskundigen Erläuterung eines Mitgliedes der Gruppe die einzelnen Berge, Kare und Grate bestaunen. Mit teilweise wunderschönen Ausblicken auf Mittenwald und das Wettersteingebirge mit der Zugspitze, führte der Weg über den unteren Teil des Dammkars und von hier stetig abwärts bis fast zur Talstation der Karwendelbahn. Nach Überschreiten eines kleinen Baches, der im Bereich der Viererspitze entspringt, ging nun der Weg wieder aufwärts, zuerst in Serpentinen, dann wieder entlang der Höhenlinie, immer mit tollen Ausblicken ins Isartal und zum Finale standen dann wieder Serpentinen an, bis dann die Brunnsteinhütte auf 1515 m Höhe erreicht war. Auch auf dieser Hüttenterrasse konnten noch einige Zeit die Ausblicke auf die umliegenden Berge genossen werden, bevor dann das Abendessen und der letzte Abend im Karwendel anstanden.
Am letzten Tag der Tour im Karwendel, stand dann „nur“ noch der Abstieg nach Mittenwald bevor. Teilweise über den Aufstiegsweg führte der Waldsteig unter der Materialseilbahn hinunter ins Ried und zu den ersten Häusern von Mittenwald auf unter 950 m Seehöhe. Auf einer Nebenstraße wanderten alle ins Zentrum von Mittenwald, wo wieder „Insiderwissen“ gefragt war und eine Einkehr zu Kaffee und Kuchen anstand, bevor dann der weitere Weg über den unteren Marktplatz, an der Isar entlang, zum Fahrzeug am Waldparkplatz führte.
Auf der Heimfahrt wurde dann natürlich noch im Gastgarten beim Bruckenfischer in Schäftlarn, direkt an der Isar, eingekehrt, bevor dann im Kleinbus die restlichen 250 km in Angriff genommen wurden.
Bericht: Josef Schwaiberger
Fotos: Ortsgruppe