Er zählt zu den 25 prominenten Bergen der Alpen und bildet den nordöstlichen Eckpfeiler des großen Karstplateaus aus Dachsteinkalk im Toten Gebirge. Diesen Berg konnte und wollte sich die Ortsgruppe Freyung unter Leitung von Josef Schwaiberger natürlich nicht entgehen lassen, so wurde bereits im Jahr 2022 diese Bergtour ins Programmheft der Ortsgruppe Freyung für 2023 aufgenommen.
Um 7.00Uhr starteten die Bergfreunde in Waldkirchen mit dem Leihbus eines Vereinsmitgliedes. Bereits um 9.00 Uhr war dann der Parkplatz in Hinterstoder erreicht, wo alle die notwendige Ausrüstung nochmals überprüften, den Rucksack komplettierten und dann auf dem Fußweg über den Schiederweiher starteten. So ging es dann auf den Spuren der ersten touristischen Besteigung anno 1817 von Franz Sigmund Graf von Engl zu Wagrain und Seisenburg entlang der Krummen Steyr auf der Polsterlucke, vorbei am Polsterstüberl (634 m), hinein in den Talkessel bis kurz vor der Talstation der Materialseilbahn, die das heutige Ziel, das Prielschutzhaus, auf 1420 m Seehöhe versorgt. Gleich zu Beginn des Waldsteiges wurde allen klar, dass dies ein steiler Aufstieg wird, denn die Felsstufen waren zum Teil sehr hoch. Nach kurzer Wegstrecke, vorbei am Kleinen Ofen, hörte man schon das Rauschen des Klinserfall, der mit einer Höhe von ca. 20 m sein Wasser in die Krumme Steyr führt. Der Weg ging weiter steil bergauf über teils wieder bewachsene Felsabbrüche, bis man nach ca. 2 Std. die Märchenwiese (Lichtung) erreicht hat. Nun war es nicht mehr weit zum Prielschutzhaus, dem Nachtquartier und Ausgangspunkt für die Besteigung des Großen Priel am nächsten Tag. Die Gepflogenheiten im Quartier für die Übernachtung wurden geklärt, die Rucksäcke in den Zimmern verstaut und schon ging es weiter auf den nahegelegenen Blosskogel auf 1530 m Höhe. Dort hatten alle Zeit und auch die Muse, den herrlichen, sonnigen Tag zu genießen und die umliegenden Gipfel zu bestaunen. Am nächsten Morgen war früher Aufbruch, der Große Priel rief! Ab dem Schutzhaus führte der Steig in Latschen- und Felsgelände hinauf zu den ersten Schneefeldern, die gequert werden mussten. Der Weg war sehr abwechslungsreich, über Felsbereiche und Schneefelder in den Mulden und Karen ging es steht aufwärts, bis dann die Brotfallscharte auf ca. 2320 m Höhe erreicht war. Nach kurzer Pause führte der gut markierte Wanderweg 260 über die Fels- und Geröllbereiche des Großen Priel hinauf bis zu seinem Gipfel auf 2515 m Seehöhe. Hier wurde natürlich eine ausgiebige Pause eingelegt, um die umliegenden, tieferliegenden Gipfel bzw. Berge zu bestaunen, auch das leibliche Wohl kam da oben nicht zu kurz. Nach den obligatorischen Gipfelfotos folgte dann der erste Teil des Abstiegs über ca. 1100 Höhenmeter bis zum Prielschutzhaus, dort musste man natürlich nochmals einkehren und sich stärken, aber nach kurzer Zeit erinnerte der Tourenführer an den weiteren Abstieg und so machten sich alle bereit, die nächsten 800hm ins Tal zu beginnen. Der Abstiegsweg war identisch mit dem Aufstiegsweg und alle kamen nach den insgesamt ca. 1900hm überglücklich und zufrieden im Tal der Polsterlucke bzw. in Hinterstoder an. Nach diesem langen Tag und dessen Herausforderungen bei herrlich sonnigem Wetter war noch eine kurze Einkehr im Talort notwendig, bevor dann alle den Heimweg antraten.
Bericht: Josef Schwaiberger
Fotos: Ortsgruppe