Wenn Engel reisen, unter diesem Motto könnte man die 2-Tages-Bergtour der Ortsgruppe Freyung am 07. und 08. Oktober umschreiben.
Um 06.00 Uhr morgens wurde mit dem Bus ab Waldkirchen in Richtung Lenggries/Talstation Brauneckbahn mit 8 Personen bei trübem Wetter gestartet. Schon während der Auffahrt zum Brauneck lichtete sich der Nebel und der goldene Oktober mit blauem Himmel machte seinem Namen alle Ehre.
Von der Bergstation weg machte sich die Gruppe an den Aufstieg zum Brauneckgipfel in 1555 m Höhe mit dem Gipfelkreuz – die Aussicht mit 360° Panorama bei wolkenlosem Himmel war gigantisch.
Von hier aus wurde dann auf dem Höhenweg zur Benediktenwand, welcher konditionell anspruchsvoll war, gestartet. In ständigem Auf und Ab ging es über die Rücken von Schrödelstein, Stangeneck und Kirchstein bis zum Latschenkopf. Erneut ein Foto mit Gipfelkreuz und einer kleinen Pause nach dem Probstalmsattel, bevor es wieder weiterging und die Gruppe den schwarz markierten Weg Richtung Achselköpfe einschlug. Hier war absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefordert, teilweise war der Weg mit Drahtseilen gesichert. Über schrofiges und mit Wurzeln durchsetztes Gelände führte die Route bis zum Rotöhrsattel, von welchem das letzte Stück auf die Benediktenwand in Angriff genommen wurde. Durch Latschen, seilgesichertes und felsiges Gelände ging es steil bergauf in Richtung „Benegipfel“, dies erforderte noch einmal volle Konzentration. Nach Ankunft auf dem 1801 m hohen Gipfel musste das Gruppenfoto leider ohne Kreuz gemacht werden – dieses wurde eine Woche vorher abmontiert, da es bereits morsch war, in Stücke gesägt und mit Kraxen zu Tale gebracht. Nächstes Jahr zum 150-jährigen Bestehen der Feuerwehr Benediktbeuren wird es wieder aufgestellt.
Die Gipfelsicht war unbeschreiblich. Es bot sich eine Aussicht in das Karwendelgebirge, die Zugspitze und den Walchensee auf der einen, ins Voralpenland mit Starnberger-, Staffel- und Ammersee auf der anderen Seite. Man ließ dieses herrliche Panorama auf sich wirken, bevor der Abstieg auf der Westseite der Benediktenwand in Richtung Tutzinger Hütte, dem Quartier für die Nacht, in Angriff genommen wurde. Auch hier war Trittsicherheit gefragt, Latschengassen und rutschige Steine erschwerten den Weg nach unten, nach 735 m Aufstieg und 920 m Abstieg war das Ziel erreicht.
Nachdem das Quartier bezogen war (die Gruppe hatte ein geräumiges Komfortlager mit Dusche/WC für sich alleine) ging man in den gemütlichen Teil des Abends über um am nächsten Morgen gestärkt den Rückweg anzutreten.
Hier ging es von der Hütte weg, unter der steil aufragenden Benediktenwand entlang, ostwärts bergauf zum Rotöhrsattel, um dann von hier aus den Abstieg über die Probstalmhütte anzutreten. Immer bergab am Arzbach entlang wurde das Almgebiet der Hinteren Längentalalm und Kirchsteinhütte passiert, bevor man auf den Jägersteig abbog und diesem bis zur Talstation der Brauneckbahn folgte. Hier wurde nach 645 m Aufstieg und 1245 m im Abstieg noch eine gemütliche Einkehr im „Jaegers“ gemacht bevor sich die Gruppe wieder auf den Heimweg machte.
Zwei wunderschöne Tage unter der bewährten Führung von Tourenleiterin Rita Gell werden den Teilnehmern sicher im Gedächtnis bleiben.
Bericht: Maria Stögbauer
Fotos: Ortsgruppe