Zum 2.Mal hieß es, weiter geht’s auf dem E5! 12 Mitglieder von der Ortsgruppe Freyung der DAV Sektion Passau wanderten auch in diesem Jahr einen weiteren Abschnitt auf dem Fernwanderweg. Von Maria Weißenstein nach Levico Terme, unter der Führung der Tourenleiterin Rita Gell.
Frühmorgens am 07.09.2022 um 6 Uhr, wurde von Waldkirchen Richtung Südtirol nach Levico Terme gestartet. Nach Ankunft und Bezug des Hotels wurde bei strahlendem Sonnenschein sogleich noch die Stadt erkundet.
Mit Bahn und Bus fuhren Sie am zweiten Tag zum Kloster Maria Weißenstein, hier wurde die Wandertour auf dem E5 angegangen. Abwechslung war schon an diesem Tag das Stichwort. So gingen sie erst durch rauschenden Wald und stiegen, mit Helmen ausgerüstet, hinab zum Taubenleck, in den Talboden der Bletterbachschlucht, welche zum Unesco-Naturerbe Dolomiten gehört. Natürlich mussten die Wanderer nach Bewunderung der Schlucht wieder bergan, einen kurzen Abbruch queren, wo sie über die rote Farbe staunten und teils steil bergauf, dem wieder breiter werdenden Weg folgend. Nach drei Stunden Wanderzeit bei wunderschönem Herbstwetter, 8 km und 500 hm erreichten sie das kleine Dorf Oberradein.
Da eine lange 8 Stunden Wanderung mit 900 hm und 18 km auf die Gruppe wartete, wurde am nächsten Tag von Oberradein frühzeitig aufgebrochen. Sie hatten gleich am Morgen einen zackigen Abstieg. Da es leicht regnete verlief der Pfad auf glatten Steinen und feuchten Blättern nach Unterradein und Kaltenbrunn. Der Weg danach entpuppte sich aber als hübscher, wenngleich steiler Bergpfad, der sie durch den Wald und dann am Waldrand entlang die 175 Höhenmeter nach Truden führte. War ihnen das Trudener Horn mit seinen 1781 m bereits am Tag zuvor als markanter Hügel aufgefallen, so ging es am Nachmittag, nach einer kleinen Stärkung in der urigen Trundener-Horn-Alm, bei wieder teils aufgeklartem Himmel auf diesen hinauf. Danach genossen die Bergfreunde den aussichtsreichen Weiterweg, der nur noch wenige Anstiege bot, ehe sie ins hübsche Gfrill hinabwanderten.
Das erste Wegstück auf der dritten Etappe am E5, welche 6 Stunden und 17 km lang werden sollte, tingelte an der Provinzgrenze im Salurner Wald hin und her zum Rifugio Potzmauer. Der Blick auf das tief unten liegende Etschtal mit der Salurner Klause und dem gegenüberliegendem Tresner Horn ist auf diesem Weg gewaltig. Das nächste Tagesziel, der himmlische Lago Santo, wurde nach ca. 4 Stunden Gehzeit erreicht. Nach einer kleinen Stärkung an diesem, gingen sie den recht steinigen und auch steil bergab fallenden Weg hinunter nach Cembra.
Der vierte Etappenweg brachte sie hinauf in die Sprachinsel der Fersentaler. Die Alpinisten begannen mit einer Wanderung durch erlesene Weinberge, vorbei am Castello de Segonzano und verließen bei den bizarren Erdpyramiden das Cembra-Tal. Immer talaufwärts über den Passo del Redebus auf 1455 m - wurden sie beim Zurückblicken immer wieder mit einem großartigen Blick bis hin zu den Dolomiten und der Brenta belohnt. Das nächste Nachtdomizil in Palai wurde nach 20 km, 8 Stunden auf den Füßen und 1100hm erreicht.
Der E5 zeichnete sich in den ersten Abschnitten der diesjährigen Tour dadurch aus, dass er bislang eher gemütlich durch Täler und Hügel führte. Der letzte Abschnitt war daher geradezu ein Leckerbissen, denn nun durften die Wanderer, wieder bei strahlender Sonne, 1300hm bergauf und 1100 hm bergab wandern. Auf vielen steinigen Serpentinen gewannen die Gipfelstürmer etwas mühsam, aber flott an Höhe. Vorbei ging es am Lago de Erdomolo (2024m), hoch hinauf auf den Passo la Portella (2152) um das wundervolle Panorama auf den Monte Gronlait, auf 2383m genießen zu dürfen. Nach einer ausgiebigen Rast auf diesem Panoramagipfel war der Monte Fravort (2347m) das letzte Gipfelziel. Östlich des Grats über die Scharte Forcella Fravort machten sie sich an den letzten Anstieg des Tages. Nach gut 20 km und 8 Stunden Wanderung am letzten Tag erreichten sie ihr Tourenziel, den kleinen Kurort Vetriolo Terme. Von hier fuhren sie mit dem Bus hinab nach Levico Terme, dem Endpunkt der diesjährigen Wanderwoche auf dem E5.
Bericht: Rita Gell
Fotos: Rita Gell