DAV- Ortsgruppe Freyung unterwegs an der Grenze zum Kleinwalsertal
Vier Tage ab Oberstdorf ins Hochgebirge! Am 5. Juli ging es schon um 6.00 Uhr los, die Teilnehmer fuhren im Kleinbus über München und Kempten in die Marktgemeinde Oberstdorf zum Parkplatz der Fellhornbahn im Stillachtal.
Hier wurden dann die Rucksäcke komplettiert und schon ging es los Richtung Birgsau, zur ersten Einkehr. Über den Weiler Einödsbach (1100 m ) ging es hinein in den Aufstieg, die Talbreite verringerte sich merklich und der Weg wurde schmäler und steiler, die letzten Schneereste kamen im Bachbett zum Vorschein und die Grasflanken rechts und links des Wiesensteiges wurden immer steiler. Nach ca. 1000 hm Aufstieg verlief der Weg in Serpentinen und über Felsabbrüche, bei denen erhöhte Aufmerksamkeit und Trittsicherheit zwingend notwendig waren. Nachdem anschließend der Weg an Steilheit verlor, kam auch unser erstes Quartier, das Waltenberger Haus, auf 2084 m Seehöhe zum Vorschein. Nach kurzem Aufenthalt auf der Terrasse mit einem ersten Getränk wurden die Lager bezogen, das ausgiebige Abendessen serviert und so verlief der kurze Abend mit netten Gesprächen. Der zweite Tag begann mit einem gewaltigen Aufstieg über Geröll und Schuttreißen auf den Bockkarkopf ( 2609 m ). Auf dem Heilbronner Höhenweg, der den Grenzverlauf nach Österreich markiert, führte der Weg weiter über die Rotgundspitze (2460m) in die Große Steinscharte, von wo aus der Steig in ein gewaltiges Kar hinunter führte zu unserem zweiten Quartier, der Rappenseehütte auf 2092 m Höhe, idyllisch gelegen am Rappensee. Bei herrlichem Sonnenschein genossen alle die Wärme auf der Terrasse, bevor dann nach Bezug der Lager das ausgiebige und schmackhafte Abendessen anstand. Der dritte Tag führte gleich über eine Grasflanke und Serpentinen einige Meter abwärts, bevor dann auf der Hochebene der Weg über die Schaf-Alpe, vorbei am Mutzenkopf und immer entlang des Allgäuer Hauptkammes zum Schrofenpass hinunter führte. Das dann folgende Fels- Abbruchgelände musste passiert werden und forderte wiederum erhöhte Aufmerksamkeit und Trittsicherheit, bevor die Talsohle an der Speicher-Hütte auf ca. 1482 m gequert wurde. Ab hier ging es dann wieder ca. 650 hm aufwärts, teils über Viehweiden und steiniges Gelände. Auf 2058 m Höhe war dann die Mindelheimer Hütte erreicht. Fast die ganze Gruppe unternahm dann noch einen Aufstieg zum Kemptner Kopf auf 2193m. Dieser Auf- u. Abstieg war dann auch der einzige Abschnitte der gesamten Tour, wo Regen einsetzte.
Der Abend war kurz und die Nacht im Lager sehr beengt, auf Matratzen, die nur 60 cm breit waren. Am nächsten Morgen zog der Regen ab, der Abstiegsweg, der Krumbacher Höhenweg trocknete ab und die Wolken lichteten sich. So konnte die Wandergruppe fast den gesamten Weg und die tolle Aussicht auf die Bergflanken und auf den in den letzten Tagen begangenen Weg mit den Übernachtungshütten aus der Ferne (gegenüberliegende Talseite) in vollen Zügen genießen. Am Guggersee wurde dann nach über der Hälfte der Strecke noch eine kurze Rast eingelegt, bevor der Abstieg im Latschengelände und über einen Waldsteig begann. Wieder im Stillachtal angelangt, durfte natürlich eine Einkehr nicht fehlen. Nach kurzer Suche war auch ein Gasthaus ausgemacht, in der neben dem obligatorischen Kaffee auch selbstgemachte Kuchen angeboten und verspeist wurden. So endete nach 4 Tagen, ca. 40 km und 2800 Höhenmetern mit einer Gesamtgehzeit von ca. 27 Std. die anspruchsvolle und beeindruckende Bergtour von Oberstdorf über den Heilbronner Höhenweg.
Bericht: Josef Schwaiberger
Fotos: Ortsgruppe