Wenn Franz Uhrmann, Tourenführer beim DAV Passau bzw. Ortsgruppe Feyung und exzellenter Kenner der Nationalparks Bayrischer Wald und Sumava, eine Tour anbietet, ist das Interesse groß.
So haben sich auch dieses mal, trotz sehr durchwachsener Wetteraussichten, 17 Teilnehmer + 1 Hund, aus den Landkreisen Passau und Freyung/Grafenau in Spiegelhütte getroffen.
Nach kurzer Einweisung durch den Tourenleiter ging es durch tiefverschneiten Mischwald am Mittelbach entlang in die Höhe. Natürlich nur auf markiertem Weg. Die Wildtiere, von denen viele Spuren links und rechts vom Steig, zu sehen waren, sollen ihre Ruhe haben.
Nach knapp 2 Stunden war der Jährlingsschachten erreicht, an dessen oberen Ende der Gipfel des Scheuereckberges mit 1193 m den höchsten Punkt darstellt.
Auf dieser Hochweide wurden ab ca. 1630 Jungrinder (Jährlinge) gehütet.
Wo sich früher eine sehr einfache Hüterhütte mit Unterstand für die Hüterziege befand, wurde 1974 eine Blockhütte errichtet. Ein sehr guter Platz für die Mittagspause, der Bergwanderer.
Anfangs waren die Gipfel von Fahnenriegel und Kiesruck zu sehen, aber dann setzte der angekündigte Schneefall ein. Trotzdem machte die Gruppe noch einen Abstecher zum Schachtenhaus, eine weitere Waldweide die erstmals 1622 erwähnt wurde.
1840 errichtete das Glashüttengut Oberzwieselau hier ein Wohnhaus für zwei Holzhauerfamilien.
Dieser Einfirsthof, ein typisches Böhmerwaldhaus, gehört heute der staatlichen Forstverwaltung und steht unter Denkmalschutz.
Der Wind wurde stärker, kräftige Sturmböen waren für den späteren Nachmittag angekündigt.
Also höchste Zeit für den Abstieg zum Parkplatz, der nach 4,5 Stunden, 11 km und ca. 500 Hm wieder erreicht war.
Es war für alle eine sehr lohnende Winterwanderung, mit interessanten Eindrücken aus vergangen Zeiten.
08.02.2022
Bericht: Hans Donaubauer
Fotos: Ortsgruppe