Sektion Passau - Ortsgruppe Freyung

Durchs Ellmauer Tor im Wilden Kaiser

Ab Griesenau durchs Kaiserbachtal, durchs Ellmauer Tor zur Gruttenhütte

Ein lang ersehnter Wunsch ging mit dieser Tour in Erfüllung. In Waldkirchen starteten 12 Teilnehmer der DAV- Ortsgruppe Freyung unter der Leitung von Wanderleiter Josef Schwaiberger zur Bergtour im Wilden Kaiser. Über Burghausen, Reit im Winkl führte der Weg über das Kaiserbachtal zur Griesneralm auf ca. 1000 m Seehöhe.

Hier wurden unsere Rucksäcke komplettiert, die Ausrüstung gecheckt und nach kurzer Einweisung durch den Tourenleiter ging es hinein in den Weg Richtung Stripsenjochhaus (1577 m), dieses war bereits vom Parkplatz incl. Stripsenkopf (1807m) schon gut sichtbar. Auf ca. 1400 m zweigte unser Weg, der Eggersteig ab, der durch eine kleine Geländemulde Richtung Felswand führte, wo bereits einige Kletterer an dem Felsmassiv der Fleischbank unterwegs waren. Auf einem schmalen, teils seilversicherten Steig in der fast senkrechten Felswand führte dieser in mäßigem Auf- und Ab zur Felsrinne, die aufs Ellmauer Tor führt. Es war bei herrlichem, sonnigem Wetter ein schweißtreibender Aufstieg über 600 Höhenmeter in teils festem Gestein aber auch untersetzt mit Geröllpassagen bis auf exakt auf 2000 m Seehöhe. Nach einer kurzen Pause entschieden sich dann noch einige Teilnehmer zu einem Abstecher auf den 2190 m hohen Goinger Halt, von wo aus die Gipfelstürmer eine grandiose Aussicht genießen konnten. Zwischenzeitlich hat sich der Rest der Gruppe bereits auf den Abstieg vom „Tor“ gemacht, zuerst über eine Felspassage, die mit äußerster Vorsicht zu begehen war und dann über eine mächtige Geröllmulde, die von manchen teils im Laufschritt gemeistert wurde. Nach etwa 300 m Abstieg auf dem Jubiläumssteig kam die Abzweigung, entweder zur Gaudeamushütte oder über einen Felssteig zur Gruttenhütte – dies war unser Weg. Über Absturzgelände in einem zum Teil seilversicherten, aus dem Fels gehauenen Steig, aber auch über etliche Leitern führte der Weg vorbei an wunderschönen Felstürmen bis kurz vor der Hütte, wo unser Quartier gebucht war. Nachdem dann alle auf der Hütte versammelt waren, wurden wir in die Gepflogenheiten der Hütte eingewiesen. In der vor einiger Zeit renovierten Hütte bekamen wir schöne 6er Lager zugeteilt, bevor dann für das Abendessen in dem gemütlichen Gastraum schon Zeit war. Einige der Teilnehmer hatten die Nacht wohl mehr wachend als schlafend verbracht, denn eine Gewitterfront tobte sich über dem Wilden Kaiser mit heftigem Regen aus. Damit stand am nächsten Morgen die Entscheidung an, ob die Gruppe wie geplant über das Kopftörl zurück zum Stripsenjochhaus gehen sollte, oder ob es ein Alternativprogramm gab? Nach Beratschlagung und Entscheidung des Wanderleiters war schnell klar: wir brauchen ein Ersatzprogramm, denn der Auf- und Abstieg wäre bei diesen Verhältnissen nicht leicht zu meistern. So wanderte die Gruppe von der Gruttenhütte auf 1620 m talwärts bis zur Wochenbrunner Alm auf 1080 m und dann weiter im Kessel des Hausbaches, vorbei am Golfplatz bis nach Ellmau auf ca. 800 m Seehöhe. Hier bestiegen dann alle die Fahrzeuge, die zwischenzeitlich im Kaiserbachtal abgeholt wurden und fuhren nach Scheffau am Wilden Kaiser und dann zu dem idyllisch gelegenen und viel besuchten Hintersteiner See. Bei herrlichem und sonnigem Wetter umrundete die Gruppe den See, bevor sich alle auf die Heimfahrt über Lofer nach Bad Reichenhall machten, wo dem Gradierhaus im Kurgarten noch ein kurzer Besuch abgestattet wurde. Es ist bei der Ortsgruppe schon fast obligatorisch, dass in Piding beim Altwirt noch eingekehrt wird, bevor dann die letzte Wegstrecke nach Waldkirchen angetreten wird.

Bericht: Josef Schwaiberger
Fotos:  Ortsgruppe