Foto: Bergtour über die Reiteralm zum Berchtesgadener Hochthron
Endlich! Nach den Lockerungen der coronabedingten Einschränkungen konnte die erste mehrtägige Bergtour der DAV- Ortsgruppe durchgeführt werden. Ziel waren die Berchtesgadener Berge. Unter der kompetenten Leitung von Tourenleiterin Rita Gell starteten neun begeisterte und hochmotivierte Wanderfreunde mit einem Kleinbus zum ersten Ziel: Die Reiteralm. Ab dem Parkplatz Oberjettenberg erreichte die Gruppe diese Hochfläche über den Schrecksattel (1620m). Der Aufstieg über zahlreiche Kehren war stellenweise sehr anspruchsvoll, außerdem erschwerte einsetzender Regen den Gang.
Eine große hölzerne Christusstatue und viele kleine Marterl für verstorbene Heeres Bergführer auf dem Sattel erinnern daran, dass man sich hier auf militärischem Gebiet befindet.
Nach einer Gehzeit von ca 4 Stunden und 1100 hm erreichte die Gruppe die Neue Traunsteiner Hütte für die erste Übernachtung. Da man fast alleine dort war, konnten die Wanderer zum Schlafen entspannt auf mehrere Zimmer aufgeteilt werden.
Der Regen hörte auf, Wolken lösten sich auf, ein Grund, am Spätnachmittag noch einen Gipfel anzustreben, den Großen Weitschartenkopf auf 1979 m. Die Eindrücke vom Gipfel durch ein Sonne-Wolken-Nebel-Gemenge und die Ausblicke waren atemberaubend.
Der nächste Morgen präsentierte sich mit einem makellosen Himmel und sommerlichen Temperaturen. Nach einem ausgiebigen Frühstück machte sich die Gruppe bereit für den Abstieg. Zunächst führte der Weg auf und ab über die mit Zirben und Latschen gesäumte Hochfläche und dann über den Wachterlsteig steil bergab bis zur Schwarzbachwacht im Bergsteigerdorf Ramsau.
Dort wartete bereits der Bus für die Fahrt zum nächsten Ziel: Hintergern am Untersberg. Hier begann ein schweißtreibender Aufstieg über den Stöhrweg zum Stöhrhaus auf dem Untersberg auf 1894 m Seehöhe. Der Weg führte erst durch einen Bergwald, dann ging er in felsigem, aber aussichtsreichen Gelände in Serpentinen steil nach oben. Dabei gab es immer wieder ungetrübte Blicke auf den Watzmann, den Hohen Göll und das Dachsteinmassiv. Kurz vor dem Ziel kam man bis an den Wandabbruch des Berchtesgadener Hochthrons heran.
Ein traumhafter Rundblick und ein kühles Getränk im Stöhrhaus ließen den teilweise doch sehr anstrengenden Anstieg schnell vergessen. Den Höhepunkt allerdings bildete das Gipfelerlebnis des Berchtesgadener Hochthrons (1972m) mit dem Sonnenuntergang. Ein gemütlicher Hüttenabend rundete diesen schönen Bergtag ab. Auch im Stöhrhaus war die Übernachtung unter Einhaltung aller Coronaregeln problemlos.
Der Abstieg am nächsten Morgen startete über den Roßländersteig und Scheibenkaser. Gleich zu Beginn konnte die Gruppe an der 400m hohen Ostwand des Hochthrons zwei Kletterer bestaunen. Kurze Zeit darauf stellte sich heraus, dass diese Kletterer die Huberbuam waren, die später auf ihren Mountainbikes die Wanderer einholten und Alexander auf einen kleinen Plausch anhielt. Die finale Etappe führte schließlich noch durch die 2,8km lange wildromantische Almbachklamm, die mit ihren 29 Brücken und Stegen und mehr als 320 Stufen unter anderem spektakuläre Einblicke in das frühere Holzdriftgeschehen vermittelte. An der Kugelmühle, der letzten Kugelmühle Deutschlands, endete die Tour nach einem fünfstündigen Abstieg mit 1450hm.
Nach einer ausgiebigen Stärkung im gleichnamigen Gasthaus wurde schließlich die Heimreise angetreten. Eine abwechslungsreiche, teils anspruchsvolle Tour mit unendlich schönen Eindrücken ging unfallfrei zu Ende.
Bericht: Irmgard Salwiczek
Fotos: Ortsgruppe