Alpenverein Freyung unterwegs bei König Ludwig II
Durch die Höllental- u. Partnachklamm zum Schachenhaus und zur Meilerhütte
Wieder war es soweit! Die Ortsgruppe Freyung hat nach der letzten Hochtour Anfang Juli erneut die Bergstiefel und den Rucksack gepackt und ist am Sonntag den 26. Juli 2020 zur dreitägigen Bergtour ins Wettersteingebirge aufgebrochen. Bereits um 6.00 Uhr trafen sich die Teilnehmer in Waldkirchen, um im Kleinbus über München nach Garmisch- Partenkirchen zu fahren.
In Grainau startete die Gruppe in Richtung Höllental. Im kleinen Ort Hammersbach führte der Weg weg von der Straße in einen Waldsteig, der steil bergauf in den „Stangenwald“ in Richtung Höllentaleingangshütte führte. Nach der Entrichtung des Eintrittsgeldes führte der Felssteig über Stege, Brücken und Tunnels immer entlang der rauschenden Wasserfälle nach oben. Entlang der gesamten Klamm, die nach dem letzten Unwetter wieder vollständig hergestellt wurde, konnten alle die Gischt des Hammersbaches in vollen Zügen genießen und bestaunen. Nach ca. zwei Std. Gehzeit war dann die im August 2015 neu erbaute und eröffnete Höllentalangerhütte der Alpenvereinssektion München/Oberland auf ca. 1387 m Seehöhe erreicht, wo alle dann die erste Pause auf der Terrasse einlegten. Anschließend führte der Weg auf einen in den Fels gehauenen Steig oberhalb des Hammerbachtales, mit grandiosen Ausblicken, zu den 1827 erbauten und 2008 renovierten „Knappenhäuser“, die von der Bergwerkvergangenheit (Bleierze, Wulfenit und Molybdän) noch heute zeugen. Ab den Knappenhäusern wird der Steig steiler und ist teilweise seilversichert, aber mit herrlichen Ausblicken auf Garmisch und den gegenüberliegenden „Kramer“. Am Hupfleitenjoch auf 1750 m Höhe waren die Bergstation der Alpspitzbahn und der Alpspix zu sehen, der etwa 250 Höhenmeter höher liegt. Von nun an ging es auf einem leichten Latschengelände bergab in Richtung Kreuzeckhaus (Höhe 1652 m), wo die erste Übernachtung gebucht war. Der zweite Tag der Tour begann mit einem ca. 600 hm Abstieg über Felssteige und Waldgelände bis zur Bockhütte (Höhe 1050 m), die oberhalb der Partnachklamm liegt. Nach exakt zwei Std. war diese Hütte erreicht, wo alle noch einen ausgiebigen Schluck zu sich nahmen, um für den bevorstehenden Aufstieg über 1650 Höhenmeter gerüstet zu sein. Nun wurde es ernst! Gegenüber der Bockhütte begann der Felssteig steil bergauf in Richtung Königshaus. Über lichten Wald und Latschengelände führte der Weg, teilweise seilversichert, mit erheblichen Stufen aufwärts. Nach etwa einer Stunde Gehzeit konnten alle die herrlichen Ausblicke ins Obere Reintal mit der Oberreintalhütte und ins Reintal mit den bekannten Hütten Reintalanger- und Knorrhütte, bis hin zur Zugspitze, mit ihren bemerkenswerten Gipfelaufbauten, bewundern. Beim Königshaus am Schachen, das für König Ludwig II. im Jahre 1872 erbaut wurde und auf 1876 m liegt, wurde kurz eingekehrt, bevor der Anstieg in Angriff genommen wurde in Richtung Meilerhütte, die vom Schachenhaus 2 Std. Gehzeit entfernt und in einem Gebirgstal zwischen Dreitorspitze und der westlichen Törlspitze liegt. Hier war dann die zweite Übernachtung gebucht. Nach hervorragendem Abendessen konnten die Gäste einen herrlichen Sonnenuntergang über den Bergen auf 2383 m Höhe bewundern bzw. miterleben. Am dritten Tag der Bergtour im Wettersteingebirge stand dann ein gewaltiger Abstieg bevor: Von der Meilerhütte auf 2383 m führte der Weg über das Schachenhaus und den Kälbersteig zurück bis zur Partnachklamm auf 797 m Seehöhe. Im Wasser des Ferchenbaches und der Partnach war eine Abkühlung bzw. Erfrischung dringend notwendig, denn gleich nach Überquerung der Brücke begann wieder der 200 hm Aufstieg zur Partnachalm. Ab hier war es geschafft, es folgte nur noch der talwärts führende Weg bis nach Partenkirchen bzw zum Bahnhof in Garmisch. Die Zugspitzbahn brachte die Gruppe zum Ausgangspunkt in Hammersbach. Am Einstieg zum Höllental erfrischten sich noch alle Teilnehmer am Brunnen, so dass alle um etwa 17.00 Uhr die Heimfahrt nach herrlichen, sonnigen Tagen in den Bergen im Werdenfelser Land antreten konnten.
Alle Tourteilnehmer waren sich einig, dass so eine Tour ins Wettersteingebirge von der Alpenvereins- Ortsgruppe Freyung wieder durchgeführt werden sollte.
Bericht: Irmgard Salwiczek
Fotos: Ortsgruppe