4tägige Bergtour bei strahlendem Sonnenschein in den Krimmler Tauern
Die Ortsgruppe Freyung hat nach den coronabedingten Einschränkungen und nach Beschluss der Vorstandschaft vom 18. Juni 2020 wieder mit dem Tourenprogramm ab 01. Juli 2020 begonnen. Als eine der ersten Touren wurde, wie schon im Jahr 2019, eine Hochtour in die Krimmler Tauern durchgeführt. Einige der Teilnehmer waren bereits im vergangenen Jahr dabei, die Krimmler Wasserfälle und die Berge rund um das Krimmler Achental zu besteigen. So startete am Sonntag, den 5. Juli 2020,
eine 9-köpfige Gruppe unter Leitung von Tourenleiter Josef Schwaiberger hochmotiviert zur ersten 4-tätigen Hochtour in diesem Sommer - im Kleinbus ab Waldkirchen in Richtung Krimml im Pinzgau. Gegen 10.00 Uhr war dann das Ziel erreicht, es wurde die Ausrüstung final kontrolliert und der Rucksack komplettiert, bevor der Weg über die sehenswerten Krimmler Wasserfälle in Richtung Krimmler Tauernhaus auf 1620 m Seehöhe mit ca. 15 km Wegstrecke unter die Bergschuhe genommen wurde. Im malerisch gelegenen Tauernhaus im Krimmler Achental war die 1. Übernachtung gebucht. Am Morgen des 2. Tages wurde schon frühzeitig der Rucksack für die 8 stündige Bergtour geschultert. Vorerst führte der Weg entlang der Ache aufwärts, bevor alle die Innerkeesalm und damit die Abzweigung zur Warnstorfer Hütte bzw. zur Birnlückenhütte auf 2426 m (unser Tagesziel) erreichten. Hier wurde dann beschlossen, dass noch ein Abstecher zur Warnstorfer Hütte (2320 m) eingelegt wird, bevor dann der Weg über die Seitenmoränen des ehemaligen Gletschers im Talkessel der Dreiherrenspitze zum gewaltigen Aufstieg in Richtung Birnlücke in Angriff genommen wurde. Alle erreichten die Scharte auf 2669 m Seehöhe, die schon von den Römern als Handelsweg über den Alpenhauptkamm benutzt wurde. Nun war der Weg über Schneefelder zur Birnlückenhütte auf 2325m Seehöhe nicht mehr weit. Unter Einsatz der Grödel (Leichtsteigeisen) erreichten alle in dichtem Nebel und bei leichtem Regen die kleine, bewirtschaftete Berghütte in Südtirol, über dem Talschluss des Ahrntales. Die Hüttenwirtin begrüßte die Berggruppe, wies ihr die Lager zu und bewirtete sie bestens. Der 3. Tag im Hochgebirge startete wieder mit herrlichem Sonnenschein, aber auch mit Temperaturen um die 0 Grad C. Bereits um 8.00 Uhr morgens war die Gruppe abmarschbereit. Über felsige Steige und Schneefelder führte der sog. Lausitzer Höhenweg in hochalpinem Geländer über die Krimmler Tauern Hütte (Zollhaus), vorbei am Schwarzkopf auf das Heiliggeisthöchl auf 2658 m Seehöhe. Nach einer kurzen Rast führte der Weg weiter über teils steile Schneefelder und verblocktes Gelände. Auf dem Weg mussten auch in einigen Passagen die Hände zu Hilfe genommen werden, da sich die Berggruppe im Absturzgelände bewegte. Nach ca. 8,5 Std. Marsch, in stetigem Auf und Ab, wurde die Plauener Hütte (2364 m) erreicht, die auf einem Plateau über dem Zillergründl- Stausee liegt.
Die hervorragende Bewirtung und das gesellige Beisammensein in der Berggruppe, sowie auch die netten Gespräche mit den Wirtsleuten der Hütte, rundeten den 3. Bergtag im Hochgebirge ab.
Der 4. und letzte Tag der Tour führte die Gruppe über den Zentralalpenweg zur Zillerplattenscharte auf 2875 m Seehöhe. Hier war der höchste Punkte der 4-tägigen Hochgebirgstour erreicht. Ab der Scharte führte der Weg abwärts über teils verblocktes Gelände, aber auch über viele Schneefelder, vorbei am Eissee auf 2569 m. Der weitere, sehr steile Abstieg erforderte nun die ganze Aufmerksamkeit jedes einzelnen Teilnehmers. Der Steig führte über vermoostes und felsiges Absturzgelände neben einem Wasserfall talwärts. Nach ca 6.5 Std. Gehzeit kam die Gruppe am Krimmler Tauernhaus an. Ein bestelltes Taxi brachte die Wanderer die letzten 14,3 km nach Krimml, dem Ziel dieser Tour.
Insgesamt bot diese Tour alles, was das Bergwandererherz begehrt: bestes, sonniges Bergwanderwetter, abwechslungsreiche Wege und Steige, herausfordernde Auf- und Abstiege, eine bezaubernde Bergflora und nicht zuletzt eine herzliche Gastfreundschaft in den Hütten, die keine Wünsche offen ließ, trotz der vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen, die problemlos eingehalten werden konnten. Die einzige „Erschwernis“ war das Mittragen eines Daunenschlafsacks und eines Kissens im Rucksack!
Alle Teilnehmer dieser Tour waren sich einig, dass eine so schöne Hochgebirgstour, auch im Jahr 2021, von der Alpenvereins- Ortsgruppe Freyung durchgeführt werden sollte.
Bericht: Irmgard Salwiczek
Fotos: Ortsgruppe