Einer der schönsten Jakobswege in Spanien, finden Alois und Annemie Brand, ist der Küstenweg, der über 800 km lange Camino de la Costa – Camino del Norte. Er beginnt in Irun an der spanisch-französischen Grenze und durchquert die Regionen Baskenland, Kantabrien, Asturien und Galizien. In Arzúa trifft er auf den Camino Francés, die Hauptroute des Jakobsweges.

Durch das stetige Auf und Ab ist dieser Jakobsweg sehr abwechslungsreich, aber auch anstrengend. Jeweils 16.000 Höhenmeter im Auf und Ab sind dabei zu bewältigen. Er entschädigt dafür umso mehr durch eine hinreißende Landschaft zwischen Meer und Bergwelt.

Auf dem Weg liegen auch die bekannten Städte San Sebastian, Bilbao, Santander, Gijon und Avilés. In Gernika begegnet man aber auch einem traurigen Kapitel deutsch-spanischer Geschichte, der Bombardierung der Stadt durch die deutsche Legion Condor im spanischen Bürgerkrieg. Pablo Picasso schuf im selben Jahr noch das bekannte Gemälde „Guernika“.

Nach Bilbao führt der Weg bis Ribadeo auf vielen hundert Kilometern entlang der Küste. Manchmal ganz nah an schroffen Steilküsten, wobei ein respektvoller Abstand angebracht ist. Großartige Ausblicke bieten sich auch auf die schneebedeckten Picos de Europa, Gipfel des kantabrischen Gebirges.

In Asturien durchwandert man eine hügelige Apfelregion, die Heimat des Sidra, eines spritzigden Apfelweines. Ein Schauspiel ist es, hier einem Escanciador, einem Sidraeingießer, zuzusehen. In hohem Bogen wird der Most aus der Flasche in das Glas gegossen. Das dabei entstehende Sauerstoff-Kohlensäuregemisch verleiht dem Getränk seine Spritzigkeit.

In El Pitu muß man unbedingt nach Cudillero absteigen, einer der schönsten Hafenstädte Asturiens. Zwischen Bergen eingezwängt liegt der Hafen, während die Häuser wie Schwalbennester an den Hängen kleben.

Einer der Höhepunkte des Küstenweges erwartet den Jakobspilger am Cabo Blanco: Schroffe Felsen, tosende Brandung und atemberaubende Ausblicke auf das Meer.

Bei Ribadeo verlässt der Jakobsweg die Küste und man durchwandert das grüne Galizien. Eine außergewöhnliche Sehenswürdigkeit erwartet den Pilger in dem kleinen Ort Baamonde: In einer uralten Edelkastanie ist eine im eigenen Stamm geschnitzte Maria mit Kind verborgen. Damit rettete der galizische Bildhauer Victor Corral den Baum vor dem Gefälltwerden. Corrals Skulpturen aus Holz, Stein oder Bronze stehen auf vielen Plätzen und Museen.

- Auf dem Jakobsweg spürt man, dass sich die Bedürfnisse auf das Wesentliche beschränken, finden Alois und Annemie Brand.

Nachdem der Filmvortrag im Gasthof Brodinger in Freyung wieder so großen Anklang fand, wurde schon jetzt beschlossen, für 2021 einen weiteren Film von Alois u. Annemie Brand im Vereinslokal Brodinger zu zeigen.

(Foto+ Text: Brand)