Sektion Passau - Ortsgruppe Freyung

Unterwegs in Königs Laurins Reich – 7 Tage im Rosengarten, Schlern und Latemar

8 Mitglieder der Ortsgruppe Freyung des DAV Passau machten sich mit Tourenleiterin Rita Gell am 2. Sept. auf den Weg um die Tour um Rosengarten, Schlern und Latemar in den Dolomiten zu erwandern.

Von Waldkirchen fuhr die Gruppe frühmorgens mit einem Kleinbus zum Ausgangspunkt Weißlahnbad im Tschamintal/Tiers.

Nach einer kurzen Einkehr in der Tschamin-Schwaige ging es an den Aufstieg zur Plafötsch Alm, der Unterkunft des ersten Tages – hier bot sich der Gruppe bereits ein herrlicher Blick auf das Massiv des Rosengartens.

Frisch gestärkt ging es am Morgen an die zweite Tagesetappe – über die Haniker Schwaige, immer unter den Wänden des Rosengartens entlang (wunderschöne Flora und herrlichste Aussicht inklusive), an den schweißtreibenden Aufstieg zur Kölner Hütte und entlang des Hirzelsteigs zum exponiert gelegenen CHRISTOMANNOS DENKMAL (Pionier des Südtiroler Fremdenverkehrs). Nach kurzem Aufenthalt und Fotostop stieg man von hier weiter auf die Ostseite des Massivs in Richtung Rotwandhütte, der nächsten Hüttenübernachtung.

Am dritten Tag wurde von der Hütte weg der Aufstieg zum Cigoladepass in Angriff genommen, der Abstieg erfolgte über sehr exponiertes Schuttgelände mit Eisenleitern und erforderte große Aufmerksamkeit. Weit entfernt unter den Wänden der Rosengartenspitze konnte man das Etappenziel dieses Tages, die Vajolethütte bereits ausmachen. Lange zog sich der Weg auf und ab zum weithin sichtbaren Ziel. Nach kurzer Pause und dem Umpacken in leichten Rucksack wurde der seilversicherte Aufstieg in Richtung Gartlhütte unter den Wänden der weltberühmten VAJOLETTÜRME (viele Kletterer hingen in den Wänden der 3 Türme) in Angriff genommen. Weiter ging es über einen Schotterweg zur erst neu erbauten Santnerpasshütte (2734 m), unter den Wänden der Rosengartenspitze. Die Aussicht von der futuristisch anmutenden Hütte am Fuße der Rosengartenspitze und König Laurin Wand in alle Richtungen war gigantisch. Nach einer Stärkung trat man den Rückweg zur Vajolethütte über den Aufstiegsweg unter großer Konzentration wieder an.

Tag vier startete mit einem herrlichen Sonnenaufgang über den Bergspitzen. Dann ging es sofort bergauf in Richtung Grasleitenpass, gefolgt von einem wieder schwierigen Abstieg im Grasleitental über Geröll und Schutthalden zur Grasleitenhütte (diese Hütte liegt am sog. SKY MARATHON Tiers-Rosengarten-Schlern). Der weitere Weg zog sich in stetem Auf und Ab um das Felsmassiv der Grasleitenspitze, um dann in den sehr anstrengenden Aufstieg über Seil- und Eisenversichertes Gelände in das sog. Bärenloch zu münden. Hier wurde der Gruppe noch viel Schweiß und Kraft abverlangt. Am Ende mündete der Steig in den Weg, welcher die Gruppe zur Hütte dieses Tages, der Tierser Alpl Hütte führte, welche man in der Ferne schon ausmachen konnte. Nach kurzer Stärkung und Belegung der Zimmer machte man sich noch an den Aufstieg zur Rosszahnscharte – dieser Aussichtspunkt war u. a. auch ein Höhepunkt der Tour. Der Blick ging hinüber zu Platt- und Langkofel, Sellastock, Piz Boé, den Ampezzaner Bergen und der Königin der Dolomiten, der Marmolada gen Osten. Unter der Scharte breitete sich das riesige Gebiet der Seiser Alm aus – auch hier der Blick zu den Bergen im Westen Richtung Ortler, Brenta und Adamello.

Am fünften Tag hieß es Abmarsch in Richtung Schlern. Nach ca. einer Stunde Aufstieg hatte die Tourenleiterin am Abend noch ein „Zuckerbergerl“, welches auf der Strecke lag, in der Karte entdeckt, welches die Gruppe einstimmig noch in Angriff nehmen wollte. Wieder ein Highlight der Tage – die Roterdspitze. Ein gigantischer Ausblick über die Berge, welche man am Tag vorher schon genoss. Hier aber ein 360° Panorama, welches unbeschreiblich schön war. Nach dem kurzen Abstieg ging es weiter über die Schlern Hochfläche in Richtung Schlernhaus, dem Tagesziel dieses Tages. Auch hier immer die Seiser Alm mit der weiten Hochfläche in Sicht. Nach Lagerbelegung des im Jahre 1885 erbauten „Schloss in den Bergen“ ging es noch auf den Monte Pez und über eine Hochfläche zum Monte Castello – hier wieder unbeschreibliche Blicke und Fernsicht. Die berühmte Santner Spitze und der Blick in die Seiser Klamm fühlten sich an wie aus der Vogelperspektive. Nach dem Abendessen folgte dann noch ein Highlight, welches ergriffen machte – der weltberühmte Sonnenuntergang „Enrosadira“ im Rosengarten. Einfach unbeschreiblich schön.

Am sechsten Tag folgte der Abstieg zuerst über Almwiesen dann in die spektakuläre, wieder seil- und eisendurchsetzte sog. Bärenfalle (1320 hm Abstieg). Am Ende des Weges traf die Gruppe wieder auf den Ausgangspunkt in Weißlahnbad und nach einer kleinen Rast bestieg man den Bus um weiter nach Obereggen zu fahren und an diesem Tag auch noch den Aufstieg zur Latemarhütte in Angriff zu nehmen. Mit dem Sessellift fuhr die Gruppe zur Bergstation Oberholz und dann ging es an die letzte große Herausforderung der Tour. Von Beginn an steil und schweißtreibend bergauf, seilversetzte Stellen, hohe Steinstufen und Geröll machten zum Teil die Wegfindung nicht leicht. Dann das Erreichen der Gamsstallscharte (2590 m) und es wurde wieder ein Felskar durchschritten mit nochmaligem Aufstieg und Abstieg über steiles Schuttkar in Richtung Valsorda. In weiter Ferne, hoch über dem Tal auf einem Grat konnte man die Latemarhütte (2671 m) bereits ausmachen – hier folgte noch einmal ein kräftezehrender Aufstieg über kaum markierte Steige um dann endlich bei herrlichstem Wetter die höchstgelegene Hütte der Tour zu erreichen. Auch hier machte das 360° Panorama andächtig. Ein Teil der Gruppe machte noch einen Abstecher auf den Torre di Pisa, ein der Hütte noch vorgelagerter Gipfel. Auf der Terrasse wurde noch das eine oder andere Getränk bei warmen Temperaturen eingenommen. Diese Hütte verdient ein großes Lob, was Gastfreundlichkeit, Unterkunft und Essen anbelangt.

Tag 7 wurde nach einem guten Frühstück in Angriff genommen. Hier stand bei herrlichstem Wetter jetzt der schwierige Abstieg bevor. Von der Hütte weg ging es 600 hm steil bergab über Stufen, Steinplatten und dann sehr steiles Schuttkar bis man nach einem kurzen Stück auf dem Panoramaweg bis zur Bergstation Oberholz kam. Mit dem Sessellift ging es dann wieder zurück zum Bus. Bergschuhe weg, leichte Kleidung angezogen und man trat die Heimreise an.

Diese Tour war voll gespickt mit wunderschönen Eindrücken und herrlichstem Wetter in einer Traumlandschaft. Ein Dank an die Gruppe, welche diszipliniert (unfallfrei o.ä.) der hervorragenden Wanderleitung von Rita Gell vertraute.

Bericht: Maria Stögbauer
Fotos:  Privat