Sektion Passau - Ortsgruppe Freyung

4 Tage auf dem Stubaier Höhenweg, eine wasserreiche Bergtour von Hütte zu Hütte

Der Stubaier Höhenweg ist einer der schönsten und aussichtsreichsten Höhenwege der Alpen.

Er bietet eine wunderbare Möglichkeit, die Bergwelt des Stubaitales von seiner schönsten Seite kennenzulernen.

Erfüllt von dieser Erwartung starteten 9 Mitglieder der DAV Sektion Passau, die meisten aus der Ortsgruppe Freyung, am Sonntag den 23. Juli zur gemeinsamen Fahrt im Kleinbus, Richtung Brenner. Nach 4 Stunden war Fulpmes im Stubaital erreicht.

Hans Donaubauer, Wanderleiter der DAV Ortsgruppe Freyung hatte geplant, mit der Bergbahn Schlick 2000, angenehm auf das Kreuzjoch in 2395 m zu gondeln und die 4-tägige Tour mit einer lockeren Wanderung auf dem Panoramaweg zur Starkenburger Hütte auf 2250 m anzugehen.

Doch daraus wurde nichts! Ein Sturm hatte den oberen Teil der Gondelbahn, Anfang der Woche, lahmgelegt. Statt lockerem Eingehen, waren sofort 1000 Höhenmeter in schweißtreibender Schwüle zu meistern. Aber auch dieser direkte Zustieg zur Hütte verdiente durchaus das Prädikat „Panoramaweg“, denn es waren stets die beeindruckenden Gipfel von Serles 2717 m, Elferspitze 2505 m und dem alles beherrschenden Habicht 3277 m zu bestaunen. Nach kurzer Erholungspause bestieg ein Großteil der Gruppe den Hohen Burgstall 2611 m um einen herrlichen Rundblick über die Stubaier Alpen zu genießen.

Am 2. Tag wurde früh gestartet, um dem angekündigten Gewitter zuvor zu kommen.

Zunächst ging es steil aufwärts zum Seejöchl 2518 m, dann in leichtem Auf und Ab bis zur Seducker Hochalm 2249 m. Eine gute Gelegenheit, Mittagspause in der gemütlichen Alm zu machen.

Einige schwierige Passagen auf dem weiteren Weg zur Franz-Senn-Hütte auf 2147 m meisterten die sehr erfahrenen Teilnehmer konzentriert und sicher. Nach acht Stunden und zwei kräftigen Regenschauern waren die 15 km, noch rechtzeitig vor dem erwarteten Gewitter, geschafft.

Alle waren sich einig: Der Stubaier Höhenweg ist ein Juwel in der Alpinen Landschaft. Auf nahezu gleichbleibender Höhe, durch abwechslungsreiche Bergflanken, mit schwindelerregenden Tiefblicken in ein enges Tal und beeindruckender Gletscherlandschaft, am Stubaier Hauptkamm.

Allerdings war davon am 3. Tag der Bergtour nur noch am frühen Morgen etwas zu sehen.

Nach 2 Stunden war alles wie in Watte gepackt. Aber auch das hatte seinen Reiz.

Mit guter Regenkleidung einigermaßen vor Nässe und Kälte geschützt, wandte sich die Aufmerksamkeit der nahen Umgebung zu. Es fiel auf, dass der Abschnitt des Weges über den Schrimmennieder 2714 m zur Neuen Regensburger Hütte 2286 m, über unzählige Bäche führt. Kleine und große, einige davon unterirdisch, nur durch das kräftige Grollen im Gestein wahrzunehmen. Außerdem waren einige Granit Blockhalden zu überwinden, die an heimische Gefilde, wie den Lusen Gipfel und das Steinerne Meer am Dreisessel, erinnerten – allerdings in alpinen Dimensionen.

Der eine oder andere Regenschauer, manchmal auch mit Graupel vermischt, ließ zeitweilig jedes Geplauder über Gott und die Welt verstummen. (Was bei einem Anteil von sechs Frauen in der Gruppe durchaus erwähnenswert ist.) Um so lebhafter wurde es wieder in der gemütlichen Hütte, beim Abendessen und bis zur Hüttenruhe um 22:00 Uhr.

Am 4. und letzten Tag stand nur noch der Abstieg über die Ochsenalm nach Falbeson im Stubaital auf dem Programm, was nach 2,5 Stunden und 1000 Höhenmetern geschafft war.

In vielerlei Hinsicht eine nasse Angelegenheit. Zum einen, weil wieder einiges vom Himmel kam. Zum anderen, weil sich bei der Neuen Regensburger Hütte zahlreiche kleine Bäche zu dem beachtlichen Falbesonder Bach vereinen, dessen Wassermassen entlang des gesamten Weges, tosend ins Tal stürzen und dort in die Ruetz münden.

Bei der Heimfahrt, mit Mittagspause im schönen Wirtshaus Feldwies in Übersee am Chiemsee, lautete das einhellige Fazit: Der Stubaier Höhenweg ist ein Höhenweg der diesen Namen wirklich verdient, mit sehr guten Hütten in herrlicher Landschaft.

Der Tourenführer hat eine Fortsetzung in den nächsten Jahren geplant, dann aber hoffentlich weniger wasserreich als dieses mal.

Bericht: Hans Donaubauer
Fotos:  Hans Donaubauer